Die Chancen von Industrie 4.0 wollen immer mehr Unternehmen nutzen: So ergab eine Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom), dass rund drei Viertel (73%) der Industrieunternehmen im Zuge der Einführung von Industrie 4.0 einen Wandel ihrer Geschäftsmodelle vollziehen: innovative Produkte und Dienstleistungen werden offeriert, bestehende Angebote aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten verändert oder komplett aus dem Sortiment genommen.
Doch bei der Nutzung von Industrie 4.0 gilt: Mit zunehmender Vernetzung steigt auch die Angreifbarkeit der IT-Infrastrukturen. Wachsende Netzwerke erhöhen die Komplexität und schaffen neue Einfallstore für Hackerangriffe. Insbesondere bei einer Software-Inbetriebnahme innerhalb des Produktionsnetzes bleiben die entstehenden Risiken damit nicht auf einzelne Geräte beschränkt, sondern können sich auch in andere Produktionsstandorte des Unternehmens erstrecken.
Dabei fällt auch der Punkt der unterschiedlichen Lebensdauer von IT- und OT-Systemen ins Gewicht. PCs oder Laptops werden in Unternehmen durchschnittlich alle drei Jahre erneuert. Produktionsanlagen hingegen sind auf Jahrzehnte angelegt. Diese Systeme werden nach dem Erwerb oftmals nicht mehr von ihren Herstellern mit Patches versorgt, die die Daten-, Netzwerk- und Anwendungssicherheit gewährleisten würden, was die Angriffsfläche deutlich erhöht.