Die Entwicklung des Cybercrime – das Geschäftsmodell erklärt
14. Februar 2025 | Allgeier Cyris Marketing

Die Entwicklung des Cybercrime – das Geschäftsmodell erklärt
Cybercrime ist in nur wenigen Jahrzehnten zu einem milliardenschweren Geschäftszweig geworden. Was in den 1970er Jahren mit vereinzelten Hackeraktivitäten begann, hat sich bis heute zu einem hochprofessionellen und global vernetzten Wirtschaftszweig entwickelt. Diese Entwicklung verlief nicht linear, sondern ist das Ergebnis technologischer Fortschritte, zunehmender Vernetzung und immer professioneller werdender Angreifer. In diesem Beitrag widmen wir uns der Entstehung des Cybercrimes von den Anfängen bis heute.
Die 1980er: Als Cyberkriminalität noch ein Job für Einzeltäter war
In den späten1970er- und vor allem den 1980er-Jahren wurde Cyberkriminalität vor allem von technisch versierten Einzelpersonen betrieben. Die Motivation dieser frühen Hacker reichte von reinem Forscherdrang bis hin zu kriminellen Absichten. Berühmte Beispiele aus dieser Zeit sind der Morris-Wurm, der 1988 10 Prozent des damals noch jungen Internets lahmlegte, und das sogenannte Phone Phreaking, bei dem Telefonnetze manipuliert wurden, um kostenfrei telefonieren zu können. Diese frühen Cyberverbrechen wirken aus heutiger Sicht fast harmlos, doch legten sie den Grundstein für das, was in den kommenden Jahrzehnten folgen sollte. Mit der Verbreitung des Internets und einer immer umfassenderen Digitalisierung veränderte sich die Bedrohungslage dramatisch. Cybercrime entwickelte sich zu einem organisierten und hochprofessionellen Geschäftszweig.
Die 2000er: Beginn der Kommerzialisierung von Cybercrime
In den 2000er-Jahren begann die Kommerzialisierung der Cyberkriminalität. Mit der zunehmenden Verbreitung von Online-Banking und E-Commerce eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten für Kriminelle. Banking-Trojaner wie Zeus griffen gezielt auf Bankdaten zu und leiteten Gelder auf die Konten der Kriminellen um. Zeitgleich tauchte die erste Ransomware auf. Eine frühe Version Gpcode verschlüsselte Dateien und verlangte Lösegeld für die Freigabe. Botnetze – Netzwerke aus infizierten Computern - wurden zur Verbreitung von Spam und Malware genutzt und stellten die Grundlage für weitere kriminelle Aktivitäten dar. Ein entscheidender „Meilenstein“ in dieser Zeit war die Professionalisierung der Angriffe. Hackergruppen wie die seit 2009 aktive EvilCorp boten bereits damals erste Dienstleistungen im Darknet an. Diese Dienstleistungen, auch Cybercrime-as-a-Service genannt, senkten die Einstiegshürde für neue Cyberkriminelle erheblich.
Cybercrime-as-a-Service: Das moderne Gesicht der digitalen Kriminalität
Heute ist Cybercrime ein etabliertes Geschäftsmodell. Cybercrime-as-a-Service (CaaS) hat den Cybercrime-Markt auf den Kopf gestellt, denn dieses Konzept machte es auch technisch weniger versierten Personen möglich, extrem komplexe Angriffe durchzuführen. Ähnlich wie in der legalen IT-Welt werden vorbereitete Dienstleistungen und Werkzeuge gegen Bezahlung angeboten. Ransomware-as-a-Service (RaaS) ist ein weit bekanntes Beispiel. Für dieses Geschäftsmodell stellen Cyberkriminelle vorgefertigte Ransomware-Tools zur Verfügung und verlangen im Gegenzug einen Teil des erpressten Lösegelds oder eine monatliche „Abo-Gebühr“. Phishing-Kits erleichtern den Aufbau von Phishing-Kampagnen, und Botnetze können für gezielte DDoS-Angriffe gemietet werden. Diese Angebote machen es einfach, auch ohne tiefere technische Kenntnisse großen Schaden durch effizient ausgeführte Angriffe anzurichten. Besonders gefährlich sind Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Der SolarWinds-Hack oder die BlueKeep-Schwachstelle zeigen, wie angreifbar auch große Unternehmen und staatliche Einrichtungen sind. Die Auswirkungen solcher Angriffe können weitreichend sein und ganze Lieferketten oder sogar staatliche Funktionen beeinträchtigen.
KI und Deepfakes: Die nächste Stufe der Cyberbedrohung
In jüngster Zeit setzen Cyberkriminelle verstärkt auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und Deepfake-Technologie. Diese Technologien ermöglichen gezielte und täuschend echte Phishing-Kampagnen sowie die Manipulation von Video- und Audiomaterial. Staatlich geförderte Hackergruppen nutzen diese Techniken bereits, um politische Prozesse zu beeinflussen und Unternehmen zu schädigen. Deepfakes werden nicht nur für Betrugsversuche genutzt, sondern auch für gezielte Desinformationskampagnen, die das Vertrauen in Institutionen erschüttern können.
Schutzstrategien: Wie Unternehmen sich wappnen können
Angesichts der zunehmenden Professionalisierung und Skalierung der Cyberkriminalität ist es für Unternehmen alternativlos, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Eine der effektivsten Methoden sind proaktive Ansätze im Bereich Cybererkennung und -abwehr. Hierbei wird das Netzwerk durch spezialisierte Dienstleister wie Allgeier CyRis kontinuierlich auf Anomalien überwacht, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Proaktives Threat Hunting kann dabei helfen, potenzielle Bedrohungen zu identifizieren und abzuwehren, bevor sie Schaden anrichten. Regelmäßige Backups und Updates schützen vor Ransomware-Angriffen, und gezielte Schulungen für Mitarbeiter sensibilisieren für Bedrohungen wie Phishing und Social Engineering. Diese Maßnahmenpakete reduzieren das Risiko von Cyberangriffen erheblich und stärken gleichzeitig die Cyber-Resilienz von Unternehmen.
Kontinuierliche Anpassung als Schlüssel zum Schutz vor Cybercrime
Cybercrime ist ein sich ständig weiterentwickelndes Phänomen und eines steht fest: Die Cyberkriminellen nutzen jede sich bietende Gelegenheit, um ihr Geschäftsmodell weiter zu perfektionieren. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass kein Unternehmen mehr vor Angriffen sicher ist. Nur eine kontinuierliche Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen, kombiniert mit neuen Technologien und einem Bewusstsein für die Bedrohungen, kann langfristig Schutz bieten. Wer heute nicht investiert, zahlt morgen den Preis – oft in Millionenhöhe.
Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch ausführlich zu unseren Möglichkeiten im Bereich der Cyberabwehr. Nehmen Sie am besten heute noch Kontakt mit uns auf und lassen Sie sich unverbindlich von unseren Expertenteams bei dem Aufbau einer wirkungsvollen Abwehr unterstützen!